„NetzWerk“: Note "Gut" für Lesefreundlichkeit
„NetzWerk“ klingt verbindend. Hier ziehen drei Kirchengemeinden aus dem Ruhrgebiet an einem Strang. Dies wird augenfällig illustriert mit einem Schiff, einem weit ausgelegten Netz und zahlreichen Fischen. Zudem ziehen sich Wellen quer durch den Titelkopf. Das Titelfoto führt stimmungsvoll ins Heftthema ein. Die Gemeindenamen sind diskret mit einem Farbleitsystem in Rot, Grün und Blau aufgeführt. Im Prinzip eine perfekte Mischung aus Information und Illustration. Doch der Gesamteindruck wird etwas getrübt durch die Anhäufung zu vieler Gestaltungselemente im Titelkopf. Der ist zwar mit einem Viertel der Gesamthöhe vorbildlich dimensioniert – aber Schrift, Netz, Fische, Wellen, und Gemeindenamen konkurrieren zu sehr mit dem Foto.
Layout
Lesefreundlich, klar und deutlich: Das klassisch zweispaltig angelegte Layout im DIN-A-5-Format kommt nahezu perfekt daher. Es bedient sich einer großen Schriftgröße, extra weitem Durchschuss (Abstand zwischen den Zeilen) und durchgehendem Flattersatz. Hier ist jemand mit Liebe am Werk: Jeder Artikel beginnt mit einem farbigem Initial, jeder Text besitzt neben der Überschrift zudem eine erläuternde Unterzeile und zu guter Letzt fehlt auch am Ende der Beiträge nicht der Autorenname. Die Rubrikentitel und Überschriften orientieren sich am Farbleitsystem der drei Gemeinden. Das hat hin und wieder den Nachteil, dass die Seiten recht bunt wirken – das ist gewöhnungsbedürftig, aber nicht verboten.
Bilder
Auch hier fällt auf: Gestalter Jesse Krauß hat sein Handwerk gelernt, auf jeder Seite kommt der Fachmann durch. Und der ist auf dem Terrain der Grafik, Illustration und Fotografie absolut bewandert. Fotos im Anschnitt, professionell skaliert, in der Höhe und Breite variierend und ab und zu mit einem dezenten Verlauf versehen: Es ist ein Genuss, durch das „NetzWerk“ zu blättern. Die abgerundeten Ecken sind Geschmackssache – derzeit aber ein Trend, dem auch zahlreiche Magazine folgen. Der Layouter hat offenkundig Spaß an seiner Arbeit, übertreibt allerdings an keiner Stelle.
Der Tipp
Der gelbe Titelkopf mit seinen zahlreichen Elementen sollte gesondert unter die Lupe genommen werden. Die Symbole erscheinen zwar auch im Innenteil, aber nicht in identischer Ausführung. Das ist ein kleiner Bruch, der nicht mit der ansonsten stringenten Layouttechnik korrespondiert. Anregungen für den Innenteil? Nur ganz wenige: Statt eines Illustrationsfotos zur Ansprache an die Gemeinde lieber ein Porträt des Autors wählen und Farbe sparsamer einsetzen.
Stefan Lotz