Note "Gut" für Gemeindebrief aus Ahlem

Note "Gut" für Gemeindebrief aus Ahlem
Viele Infos - aber keine Überfrachtung. Das Schaufenster des Gemeindebriefes aus dem Westen Hannovers könnte dem Titelbild aber etwas mehr Raum bieten.

Titel

Diese Seite besitzt Ordnung und Struktur: Absender, Erscheinungszeitraum, Ausgabennummer, Titelthema, Inhaltsangabe. Mehr geht nicht – in diesem Fall aber doch:  Layouter Christian Spengler packt  noch kleine Vorschaubilder neben die Teasertexte und sorgt damit für ein Rundum-Informationspaket schon auf der ersten Seite. Die Leserschaft in Ahlem, dem westlichsten Stadtbezirk von Hannover, bekommt somit einen tollen Einstieg in die Lektüre geliefert. Und das Heft kommt handwerklich und technisch einwandfrei daher: durchgehend farbig gestaltet, Umschlag auf Glanzpapier, Inhalt auf Standardpapier. Es macht Spaß, das Werk in den Händen zu halten. Experimentieren sollte man noch mit der Höhe des Titelkopfes (dürfte kleiner sein) und dem Format der Minifotos im Vorschaukasten (könnte größer sein). Insgesamt vermittelt die Titelseite aufgrund der Informationsvielfalt einen nachrichtlichen Charakter. Kann man so machen – wenn dieses Signal auch im Innenteil aufgenommen wird.

Layout

Klare Linie: Das Layout gehorcht streng dem zweispaltigen Satzspiegel, der als Bonusfläche den äußeren Seitenrand optional für kurze Textinfos freihält. Dieses Kunststück gelingt mit einem Abweichen von der Standardsatzbreite im DIN-A5-Format. Statt 12,5 Zentimeter stehen dem Layouter „nur“ 10,5 Zentimeter Platz zur Verfügung. Diese kleine Reduzierung hat eine große Auswirkung: Die Seiten wirken frisch und luftig, da darf sich der Gestalter auch ruhig eine kleinere Schriftgröße leisten, was keineswegs die Lesbarkeit mindert. Die Überschriften sind dezent grün, die Vorspänne, Zwischenüberschriften und Randspaltentexte diskret orange. Nichts wirkt aufdringlich oder überladen. Weil das Oberprinzip lautet: Weißraum ist ein Muss.

Bilder

Alle Bilder sind im Anschnitt platziert. Ausnahme: der nette Bilderbogen von einer Zirkusvorstellung. Er ist als lockeres Tableau gestaltet, die Schreibschrift am unteren Bildrand und der Rahmen erinnern an die gute, alte Sofortbildzeit (Polaroid). Das nennt man Kreativität. 

 

 

Der Tipp

Der Ansatz des gestalterischen Konzeptes überzeugt sehr. Noch mehr punkten kann dieser Gemeindebrief, wenn er Rubrikentitel einführt und damit dem thematischen Gesamtablauf ein Gerüst gibt. Die Seite „Freud und Leid“ sollte etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen: Auch wenn es nur wenige Kasualien zu vermelden gibt, verdient diese überaus wichtige Rubrik eine ausdrucksstarke, emotionale Illustration. „Freud und Leid“ werden auf diese Weise auch visualisiert und nicht nur aufgelistet.

 

Stefan Lotz